Projektinfos

Künstlerische Intentionen zum Projekt

2025 - Projekt  "Weiter, immer weiter...?" - Statements der Künstler*innen  zu ihren Arbeiten 


Wie weit, wie weit, wie weit…

... gehen wir in unserem Leben – in unseren Überzeugungen – entlang der Linien, die wir selbst ziehen? Was bedeutet es, Grenzen zu verschieben? Sind Grenzen nicht vielmehr Illusionen, fragile Konstrukte, die wir erfinden und wieder verwerfen?

Wo endet die Freiheit im Digitalen und wo beginnt das Unbehagen? Können wir überhaupt weitermachen wie bisher, ohne uns weit von uns selbst zu entfernen?

Dieser Gedanke ist mein Ausgangspunkt. Meine neuen Werke sind anders. Sie folgen nicht der klaren inneren Stimme, die sonst meine Bild-Geschichten formt. Diesmal habe ich mich dem Zufall anvertraut, dem Material Raum gegeben, sich selbst zu entfalten. Es war eine Entscheidung gegen Kontrolle, gegen das Bewusste. Das Ergebnis – es überrascht, irritiert, verändert.

Gefallen mir die neuen Bilder? Erzählen sie noch meine Geschichten – oder haben sie längst begonnen, ihre eigenen zu erzählen? Alles hat sich verschoben, und ich frage mich: Ist dies der Anfang von etwas Neuem oder das Ende der mir bekannten Linie?


„Mir meine Armut bewahrend, habe ich 66 Jahre lang meinen Pinsel bewegt. Befragt nach dem Geheimnis, das hinter diesem steckt (muss ich antworten): Es gibt kein Gesetz (für die Kunst)“

Der Begriff Armut ist hier im Sinne des Zen-Buddhismus zu verstehen als Bedürfnislosigkeit / Einfachheit.

„Es geht hier eigentlich nicht darum, ob jemand eine Ahnung hat oder nicht, sondern um eine notwendige Entwicklung zur Verbreitung und Verbesserung der Kunst, die ein ewig sich wiederholender Prozess ist, in dem das Alte durch das Neue abgelöst wird.“

Zitate: Inoue Yûichi , japanischer Kalligraph, Ausstellungskatalog Yu-Ichi Hin, Werke 1954 bis 1982, Schirn Kunsthalle Frankfurt 1995.

In der Rückschau erscheint eine Spur! Was erscheint in der Vorschau?, Eine mögliche Spur? Eine Wahrscheinliche Spur? Eine unmögliche Spur? Möglicherweise ist der Weg weniger eine Spur, sondern ein lebendiges Gewebe in ständigem Wachstum nach allen zeitlichen und räumlichen Richtungen. Sich verzweigend, verknüpfend, sich selbst betrachtend, sich weiterentwickelnd, erneut verzweigend, sich irgendwann selbst begegnend. Wo das alles hinführt wissen die Götter – oder auch nicht.


Weiter, immer weiter …?

Wir sind im Zeitalter der Transformation, weiter und immer weiter geht es .. das Rad der Geschichte dreht sich weiter, immer weiter.. unser Leben geht weiter, immer weiter.

Das könnten Bilder von der Weite sein. Wegebilder, Straßenbilder - die darauf hinweisen, dass es weiter geht.

Du fängst den Weg an und geht’s weiter, immer weiter …?

Ist für dich der Weg oder das Ziel wichtig?





Die Fotografie hat mir eine präzise Sicht auf die Welt vermittelt. Im Moment sehne ich mich nach der Unvollkommenheit und der lebendigen Unmittelbarkeit, die die Malerei auszeichnet.

Die größeren Möglichkeiten außerhalb eines vorgegebenen Rahmens erlauben mir, meine Gefühle direkt auf das Papier zu bringen, freier, bewegter.

Ich bin im Fluss, es trägt mich „weiter, immer weiter!“.

Stevo & Roza  by feh





Die Frage »Weiter, immer weiter?« wirft ein Schlaglicht auf die tiefgreifenden
Veränderungen, die die Künstliche Intelligenz (KI) auch im Bereich der Kunst auslöst.
Sie fordert uns heraus, die Grenzen zwischen menschlicher Kreativität und maschineller Intelligenz neu zu definieren und die Zukunft der Kunst im Zeitalter der KI zu gestalten.

Mich beschäftigen Fragen als Denkanstöße zur weiterführenden Diskussion über die komplexe Beziehung zwischen »Künstlicher Intelligenz« und »Kunst« im Zeitalter der 4. Industriellen Revolution:

> Wie beeinflusst KI den künstlerischen Prozess und unsere Wahrnehmung von Kunst? Welche Symbiose von Mensch und Maschine wünschen wir uns?

> Kann KI menschliche Kreativität ersetzen oder sogar erweitern?

> Wie können wir sicherstellen, dass KI die Kunst bereichert und nicht entmenschlicht?

> Ist KI eine Bedrohung oder eine Chance für die menschliche Kreativität?



Meine Werkserie besteht sowohl aus analogen Fotografien, die ich mit der Kamera aufgenommen habe, als auch aus Bildern, die nur mittels Beschreibung von einer KI umgesetzt wurden.

Sind Unterschiede bemerkbar?


oder etwas völlig anderes ...

Innehalten,
da sein, wo du bist,
verweilen,
anhalten, gewahr werden, was ist.

Der Moment, in dem alles zusammenfließt.


Wer A sagt, muss auch B sagen… heißt eine Maxime, die ich schon lange nicht mehr unterschreibe. Dennoch mag ich manche Routine und manches Ritual und pflege es. Die Gefahr, in Routinen und vorgebahnten Schienen zu versacken oder zu versanden besteht natürlich. Von Zeit zu Zeit sollten auch liebe Gewohnheiten überprüft werden.

Hinzu kommt manchmal die Angst vor „anders“, mit der wir uns viele Möglichkeiten verstellen. Zum Glück gibt es nicht nur einen Weg und nicht nur eine Alternative. Ich schließe mich Günter Wallraff an, wenn er sagt: „… tun wir doch so, als sei alles noch möglich, dann ist tatsächlich oft doch mehr möglich, als wir für möglich halten“. In Spiel, Literatur und Kunst lässt sich gefahrlos ausprobieren, was möglich sein und Wirklichkeit werden könnte.



Weiter, immer weiter...


Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab, ein Wechselspiel aus Herausforderungen und Momenten des Glücks.

Da ist die Krise, die alles ins Wanken bringt, ein Scherbenhaufen aus Plänen und Hoffnungen, der uns dazu zwingt, innezuhalten und neu zu überlegen.

Es ist die Zuversicht, die uns dann weitergehen lässt, der leise Gedanke,
dass nach dem Regen irgendwann die Sonne scheinen wird.


Weiter, immer weiter? In einer Welt, die oft von Krisen und Herausforderungen geprägt ist, mag der Ruf nach einem "Weiter, immer weiter?" wie ein endloses Streben ohne Ziel erscheinen. Doch inmitten dieser Unsicherheiten erblüht die Kunst als Quelle der Hoffnung und des Trotzes.

Meine Gemälde, mit ihren leuchtenden Farben und geometrischen Formen, sind ein Zeugnis dessen, dass selbst in dunklen Zeiten ein Lichtstrahl leuchten kann. Sie erinnern uns daran, dass wir trotz aller Hindernisse weitermachen können, nicht aus Pflicht, sondern aus einer tiefen Überzeugung heraus, dass die Zukunft besser sein kann.

Trotzdem bedeutet, den Mut zu haben, weiterzumachen, auch wenn die Umstände widrig sind. Es bedeutet, die Schönheit in den kleinen Dingen zu sehen und die Freude am Leben zu bewahren. Hoffnung ist der Anker, der uns in stürmischen Zeiten hält und uns daran erinnert, dass jeder Morgen eine neue Chance bietet.

In meinen Werken möchte ich diese Botschaften von Hoffnung und Beharrlichkeit feiern. Sie sollen inspirieren und daran erinnern, dass wir trotz allem weitermachen können und dass das Streben nach einer besseren Welt niemals vergeblich ist.


Laufen, Laufen und laufen, Ruhelos, Rastlos
Ein Ziel, Viele Ziele, Auf Umwegen, Mit langem Atem, Immer weiter
Und dann nie ankommen
Hoffentlich nicht ankommen

Ein neues Ziel, Irgendwann zu Tode gehetzt, Wann kommt die Erlösung?
Am Ziel endet… Alles, Auch die Unendlichkeit
Und dann?

2024 - Projekt  "DA-zwischen" - Statements der Künstler*innen  zu ihren Arbeiten 

Heimat –bi’kulturell /poly‘kulturell betrachtet:

Ich bin zwischen zwei Kulturen und Wertesystemen aufgewachsen: meine Mutter stammt aus einem kleinen Dorf an der Küste Lettlands und mein Vater wurde in Berlin geboren. Das hat mich zu einem Menschen gemacht, der sich immer irgendwie »DA-zwischen« fühlt und vielleicht auch etwas entwurzelt. Bei der Betrachtung von »Heimat« aus meiner ganz eigenen Perspektive fiel mir auf, dass ich Heimat ganz anders empfinde. Es ist eben kein Ort.
Das hat mich nachdenklich gestimmt. Und ich wollte wissen, wenn es mir schon so ergeht, gibt es sicherlich wesentlich mehr Menschen, deren Prägung vielschichtig ist - die weder ganz »Einheimisch« noch »Ausländisch« sind, sondern ein Stück weit beides – also irgendwo DA-zwischen… deren Herz für mehrere Kulturen schlägt und die nicht nur eine Heimat in sich tragen. Dabei geht es nicht darum, auf den ersten Blick zu erkennen, welche Wurzeln die Porträtierten haben, sondern eine gewisse Nähe und Distanz entstehen zu lassen. Ich habe sie auch für sich selbst und ihre Wurzeln sprechen lassen.

Die gesprochenen und lesbaren Interviews sind unter dem nachfolgenden Link zu finden:


www.wortfarben.de/sichtbar.php

Da zwischen

- Der leere Raum
- Der kreative Resonanzraum
- Der spirituelle Resonanzraum 

DA-zwischen heißt nicht nur Mittendrin.
Dazwischen heißt auch Bewegung, Antrieb und Energie.

Lassen wir uns davon begeistern, gibt uns ein Dazwischen die Kraft, Neues zu
erreichen. Dazwischen ausruhen ist keine Option. Niemand möchte zwischen den Stühlen sitzen.

Nehmen wir aktiv teil in einer Welt, in der
im Moment alles als DA-zwischen erscheint. 


Prägendes Merkmal der Land Art ist dergestalterische, bevorzugt minimalistische und oft radikale Eingriff in eine Landschaft zur Schaffung eines dreidimensionalen, stets ortsspezifischen und häufig vergänglichen Kunstwerkes, dass das unmittelbare Erleben von Landschaft und Umwelt verändert und eine intensivierte Raumwahrnehmung provoziert.

Dabei konzentriere ich mich beim Thema Land Art nicht auf eine bestimmte Größenordnung oder Methode. Ich arbeite vielmehr mit Räumen in unterschiedlichen Maßstäben, oft mit vorgefundenen Naturmaterialien aber auch mit künstlichen Materialien wie Washi Tape, wenn es der künstlerische Entwurf erfordert.

Heute wird die Bezeichnung Land Art in sehr verallgemeinernder Weise auf jede beliebige Art von Natur-Kunst oder Kunst in der Landschaft angewendet. Natur und Landschaft wurden ursprünglich als Medien künstlerischer Gestaltung
und nicht als dekorative Bildhintergründe genutzt. Die Dokumentation erfolgte oftmals wegen der großen Ausdehnung der Kunstwerke, ihrer
Vergänglichkeit und der angestrebten Wirkung durch Fotoaufnahmen.  

Mein Dazwischen.

Halb geteilt der schützende Mantel. Abkehr von den lebensfeindlichen Steinwüsten der Gegenwart, die Vergangenheit längst zersplittert. Suchender Blick gen rettenden Westen, Zukunft ungewiss.

Ich befinde mich im Dazwischen, bin auf der Suche, eine Getriebene, muss dem Wasserlauf folgen.

Soviel Schrecken im Herzen und doch gleite ich zielsicher zwischen den bedrohlichen Rostkähnen aus massiver Angst hindurch. Stemme mich gegen den unheilvollen Sog, bis die Wellen mich endlich sanft schaukeln.

Ich hebe den Blick in die Weite und sehe ganz
fern das erlösende Ufer und sehr vage einen Hoffnungsschimmer.

Mein Dazwischen. 

»Zwischenwelten«

Meine Arbeiten widme ich dem Thema »Zwischenwelten«, definiert als ein Spannungsfeld zwischen Leben und Tod.

Handelt es sich in der ursprünglichen Bedeutung um eine außerhalb des Irdischen angesiedelte Sphäre zwischen Himmel und Erde, verorte ich den Begriff hier ganz konkret im Gegenwärtigen: Leben und Tod als zwei eng nebeneinander existierende Zustände.

Die Serie ist geprägt vom eigenen virtuellen Miterleben von Zerstörung und Tod - symbolisiert im Angriffskrieg auf die Ukraine, von den persönlichen Erzählungen geflüchteter Frauen und Kinder, ihren Geschichten von entsetzlichen, traumatisierenden Erlebnissen. Trauer, Vergänglichkeit und Verlust, oft auch Schuldgefühle, stehen konträr zum gleichzeitigen Überlebenswillen.

In meinen Bildern möchte ich die enorme Spannung und wörtliche Sprengkraft dieser »Zwischenwelten« widerspiegeln. 

Mein Herangehen, wie fast immer in meiner Kunst, ist das Da... zwischen, zwischen Innen und Außen. Dieser manchmal nur schwer fassbare Prozess der Transformation des Erlebten, der Wahrnehmung und meinem Inneren.

Der Moment, das DA... ZWISCHEN, mir und dem Papier, der Leinwand, dem Holz. Oder auch das Auge im Sucher der Kamera.
Dieser manchmal fast magische Moment, in dem etwas nach außen kommt und etwas Neues entsteht.

Gerade die letzten Jahre, sind besonders gewaltig in ihrer Veränderung, so dass sie natürlich auch Einfluss auf meine Kunst haben. 

Im Projekt DA-zwischen beziehe ich mich auf Sprache und zwischenmenschliche Beziehungen.

Im sprachlichen Austausch kann man sich zwischen alle Stühle setzen, im Nicht-hier-aber-auch-nicht-dort können sich Grenzen verwischen, es kann aber auch ein Gemeinsames Zukünftiges aufblitzen. Kommunikation ist kreis- oder spiral- förmig. In der verbalen Interaktion ist vor allem die Pause oder Interpunktion wichtig um die individuelle Sicht einer/s jeden auf das Gespräch zu erfassen. Wo setzt oder sieht die Person Anfang und Ende? Oft eine regelrechte Streitfrage: Wer hat angefangen?

In der Lyrik spiele ich mit Zeilenbruch und Enjambement, denn auch in der gebundenen Sprache spielen die Zäsuren eine wichtige Rolle und bestimmen den Sinn der Aussage mit. In der Wortbildserie »round abouts« treibe ich das auf die Spitze, indem ich die Kreisförmigkeit mancher Sätze hervorhebe; je nachdem, an welcher Stelle die Betrachter!nnen beginnen oder eine Pause machen, verändert sich der Sinn der Aussage. 

DA-zwischen:

Zu viel, zu laut.

Ich kämpfe gegen den Impuls, das Bild einfarbig zu übermalen, immer und immer wieder.

Ich gebe dem Impuls nicht nach, es ruhiger zu machen, einzugrenzen, angenehmer für die Augen des Betrachters, unkomplizierter, verständlicher.

Ein Austarieren zwischen zu wenig und zu viel und schließlich dann bei mir bleibend.

Wir sehen in einem Bild nur, was wir sehen können und sehen wollen. 

KÜNSTLERGRUPPE IMPULS-ART
Die Künstlergruppe Impuls-Art ist eine private Interessensgemeinschaft von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region Darmstadt.

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